ESSEN GEHEN!
Sizilien wartet mit einem unglaublichen Reichtum an Geschichte und Kultur, besonderen Bräuchen und wunderschönen Landschaften ​auf. Aber wie sehr wird das alles bereichert von den Kochkünsten der Sizilianerinnen und Sizilianer? Wie schön und erlebnisreich ein Tag auf Sizilien auch war, ein abendliches Festmahl - und sei es ein schlichtes - ist immer nochmal eine Krönung!
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Natürlich werden die sowieso hohen Erwartungen an italienisches Essen erfüllt - köstliche Steinofenpizza gibt es in vielen Varianten, sowohl Klassiker als auch mit lokaltypischen Belägen - Meeresfrüchte, frittierte Aubergine ("melanzane"), garniert mit Pistazien. Aber gerade in sehr traditionellen Trattorieren, in denen überwiegend Einheimische essen, ist die Küche doch sehr von der Nähe zu Afrika geprägt! Typisch sizilianisch ist etwa die "Pasta con le Sarde": Nudeln (oft handgemacht!) mit Sardinen, wildem Fenchel, Rosinen und, Safran und Pistazien, garniert mit Semmelbröseln. Und natürlich ist die Lage am Meer den Speisekarten abzulesen: sie sind gefüllt mit Fisch- und Meerestiergerichten. Wenn unsere Kinder bei diesen für uns so köstlichen, für sie speziellen Gerichten die Nase rümpfen und auf der Speisekarte nichts finden: eine "Extrabestellung" mit einfacher Tomatensoße ist nie ein Problem.
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Wären die Hauptspeisen nicht so lecker, dann könnte man sich übrigens wunderbar auch schon an den köstlichen Vorspeisen satt essen oder an den Appetizern, die zum Aperitif gereicht werden!Typisch sizilianisch ist zum Beispiel Caponata, ein lauwarmes Gericht mit Auberginen, Tomaten und Kapern, süß-sauer und geschmacksintensiv gewürzt oder Alice marinate (frische Sardinen in einer Zitronenmarinade). Da die Gerichte in der Regel aus frischen Zutaten hergestellt werden, stehen saisonbedingte Gerichte auf den Speisekarten: Blumenkohl und Artischocken z.B. gefüllt ("Carciofi Ripiemi") im Winter, wilder Fenchel im Frühjahr, Fenchel und Broccoli im Frühling, natürlich köstliche Tomaten, Auberginen und Zucchini in den Sommermonaten, um nur Beispiele zu nennen. Auch Fische haben ihre Jahreszeiten, der Thunfisch wird etwa hauptsächlich von Mai bis Juni gefangen: wenn er zum Laichen nach Sizilien zieht, findet die "Mattanza", die traditionelle Thunfischjagd statt, die oft von lokalen Festlichkeiten begleitet wird.


Und dann erst die Nachspeisen! Zu den größten Berühmtheiten sizilianischer Kultur gehören natürlich Cannoli! Eine süße Ricottacreme umhüllt von knusprigem Teig, , garniert mit Pistazienstreuseln oder Schokoladensplittern. Sowieso: die sizilianischen Nachspeisen sind nicht nur eine süße Versuchung, sondern immer auch eine optische Schönheit, also ein Fest für alle Sinne! Auch die Cassata sowie jegliche Torten sind oft mit farbigem Zuckerguss, kandierten Früchten und handgefertigter opulenter Marzipanverzierung garniert. Und oft hat nicht nur das Spezialitätengeschäft, sondern schon die Bar um die Ecke üppigst geschmückte und belegte Törtchen in der Auslage. Zum Beispiel mit kleinen Wilderdbeeren! Natürlich ist das Eis nicht mit dem zu vergleichen, dass man in Deutschland bekommt. Übrigens gehört Eis im Milchbrötchen - "Gelato con brioche" - zu den üblichen Frühstücksspeisen auf Sizilien.


